Zusatzstudiengang: Zertifikat der Antisemitismuskritischen Bildung für Unterricht und Schule (ZABUS)
1. Zertifikat (Abschluss)
Das universitäre Zertifikat bietet Ihnen die Möglichkeit, Ihr Studium in der antisemitismuskritischen Bildung für Unterricht und Schule offiziell nachzuweisen. Diese Qualifikation kann im Hinblick auf den späteren schulischen Einsatzort im Staatsdienst, aber auch für Bewerbungen an Auslandsschulen oder außerschulischen Einrichtungen hilfreich sein.
2. Bewerbung und Anmeldung
- Das Zusatzstudium Zertifikat der Antisemitismuskritischen Bildung für Unterricht und Schule (ZABUS) richtet sich ausschließlich an Lehramtsstudierende der Universität Würzburg.
- Voraussetzung für die Bewerbung ist, dass Sie sich mindestens im 2. Fachsemester befinden.
Die Bewerbungsfrist endet jedes Jahr am 15. Juli.
So gehen Sie vor:
- Füllen Sie das Bewerbungsformular vollständig aus.
- Senden Sie das ausgefüllte Formular zusammen mit Ihrer Immatrikulationsbescheinigung an zabus@uni-wuerzburg.de.
- Nach Ablauf der Bewerbungsfrist werden die Studienplätze vergeben. Sie erhalten eine schriftliche Benachrichtigung (per E-Mail oder Post).
Wichtig: Bitte stellen Sie sicher, dass Sie eine E-Mail- und Postadresse angeben, unter der Sie zuverlässig erreichbar sind.
3. Modulstruktur
Das Zusatzstudium 'Zertifikat der antisemitismuskritischen Bildung für Unterricht und Schule (ZABUS)' gliedert sich in drei Module.
Modultitel | Art der Lehrveranstaltung | ECTS-Punkte | Form der Leistungsüberprüfung | Bewertung |
Grundlagenmodul: Antisemitismuskritische Bildung für Schule und Unterricht - M1 | Vorlesung | 5 | Klausur (60 Min.) | Bestanden/Nicht bestanden (B/NB) |
Aufbaumodul: Didaktik der antisemitismuskritischen Bildung für Schule und Unterricht - M2 | Seminar + Übung | 5 | Reflexionsprotokoll | Notenunterstütztes Modul (NUM) |
Vertiefungsmodul: Didaktik der antisemitismuskritischen Bildung für Schule und Unterricht - M3 | Seminar + Übung | 5 | Hausarbeit oder Bericht | Notenunterstütztes Modul (NUM) |
In diesem Modul werden fundierte Kenntnisse über Erscheinungsformen, Definitionen und Mechanismen des Antisemitismus erworben. Neben einer interdisziplinären Auseinandersetzung mit zentralen Begriffen und empirischen Befunden der Antisemitismusforschung liegt ein besonderer Fokus auf der Abgrenzung zu anderen Diskriminierungsformen wie Rassismus. Die Reflexion psychosozialer und gesellschaftlicher Ausgangslagen sowie die pädagogische Adaption der Inhalte für den schulischen Kontext bilden zentrale Bestandteile des Moduls. Ergänzend werden Facetten des jüdischen Lebens vorgestellt, um ein umfassendes Verständnis zu fördern.
Dieses Modul vermittelt praxisorientierte didaktische und pädagogische Ansätze zur Antisemitismuskritik im schulischen Kontext. Aufbauend auf den im Grundlagenmodul erworbenen Kenntnissen, findet eine vertiefte Auseinandersetzung mit Handlungsfeldern, Präventionsstrategien und Spannungsfeldern der antisemitismuskritischen Bildung statt. Im Seminar wird ein besonderer Fokus auf die Anwendung theoretischer Konzepte gelegt, während in der begleitenden Übung praxisnahe Methoden und Ansätze für den schulischen Einsatz erprobt und reflektiert werden.
Dieses Modul fokussiert die praxisnahe Adaption und Weiterentwicklung antisemitismuskritischer Bildungsstrategien im Kontext digitaler Bildung. Ein zentraler Schwerpunkt liegt auf der Analyse von digitalen Plattformen und deren Potenzial, antisemitismuskritische Bildung zu unterstützen oder zu behindern. Das Modul fördert die Entwicklung eines reflektierten, antisemitismuskritischen Professionshabitus und bereitet auf die pädagogischen Herausforderungen im digitalen Raum vor.
4. Studien- und Prüfungsordnung
Die Studien- und Prüfungsordnung für das Zusatzstudium Zertifikat der Antisemitismuskritischen Bildung für Unterricht und Schule (ZABUS) steht Ihnen hier zur Verfügung.
5. Qualifikationsziele
- Reflektierter Erwerb und pädagogische Adaption von interdisziplinären Grundlagen, zentralen Begriffen, Konzeptualisierungen und empirischen Befunden der Antisemitismusforschung (z. B. Erscheinungsformen, Definitionen, empirische Grundlagen, Abgrenzung zu Rassismus).
- Erwerb von theoriegeleiteter, praxisorientierter und anwendungsbasierter Didaktik und Pädagogik einer antisemitismuskritischen Bildung für den Lehrberuf (z. B. Handlungsfelder und Präventionsstrategien).
- Reflexion psychosozialer Motivlagen sowie biografischer und gesellschaftlicher Ausgangslagen des Antisemitismus für kognitiv-emotional bildende Prozesse.
- Wahrnehmung und Vermittlung vielfältiger Dimensionen des gegewärtigen jüdischen Lebens.
- Erwerb eines nachhaltigen Professionshabitus durch kontinuierlichen Sensibiliserungs-, Lern- und Reflexionsprozesse im Hinblick auf (un)bewusste antisemitische Einstellungen und Haltungen.
- Transformation antisemitismuskritischer Handlungsfelder und Bildungsstrategien auf Kontexte digitaler Bildung.
6. Erasmus (Israel)
Erasmus-Aufenthalte in Israel (Haifa) sind wieder möglich, sobald die aktuelle Reisewarnung aufgehoben wird. Wenn Sie an einem solchen Aufenthalt im Rahmen von ZABUS interessiert sind, wenden Sie sich bitte an: erasmus-israel@uni-wuerzburg.de.
7. Fachstudienberatung
Für eine Fachstudienberatung wenden Sie sich gerne an Judith Petzke.
8. Häufige Fragen
Das Zusatzstudium startet jedes Jahr zum Wintersemester. Die Module werden jeweils donnerstags von 18:00 bis 20:00 Uhr angeboten.
Ja, für jedes Wintersemester gibt es eine neue Bewerbungsrunde. Aktuelle Informationen zu den Bewerbungsfristen werden auf der Homepage veröffentlicht (voraussichtlich im Juni 2025).
Eine Anrechnung ist unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Bitte wenden Sie sich mit den entsprechenden Nachweisen an Judith Petzke, um die individuellen Möglichkeiten zu prüfen.
Der Versand der Bescheide richtet sich nach der Anzahl der eingegangenen Bewerbungen. In der Regel erhalten Sie zeitnah nach Ablauf der Bewerbungsfrist eine Rückmeldung, sodass Sie Ihre Semesterplanung rechtzeitig vornehmen können.
Die Regelstudienzeit für das Zusatzstudium beträgt drei Semester, in denen Sie die Module 1–3 abschließen können. Die tatsächliche Dauer hängt jedoch von Ihrer individuellen Studien- und Prüfungsbelastung ab. Wir empfehlen, gegebenenfalls Rücksprache mit der Studienberaterin Judith Petzke zu halten.
Das ist nur dann möglich, wenn Sie sich bereits erbrachte Leistungen anrechnen lassen können. Ohne entsprechende Vorleistungen ist ein Abschluss innerhalb eines Semesters nicht realisierbar.
Ja, grundsätzlich wird jede eingereichte Bewerbung berücksichtigt. Sollte die Zahl der Bewerbungen jedoch die verfügbaren Studienplätze übersteigen, erfolgt die Auswahl nach den Vorgaben der Studien- und Prüfungsordnung. In der Regel wird in solchen Fällen ein Losverfahren angewendet.
Das Seminar „Ethische und anthropologische Argumentationsmuster in der antisemitismuskritischen Bildung“ wird jedes Semester auch für Studierende angeboten, die nicht im ZABUS-Zertifikatsprogramm eingeschrieben sind. Dieses Seminar stellt eine reduzierte Version des gesamten Zusatzstudiums dar.
ZABUS-Seminare werden in der Regel nur für Studierende im Zertifikatsprogramm angeboten. In Ausnahmefällen können Plätze im Rahmen des freien Bereichs vergeben werden, wenn noch Kapazitäten vorhanden sind. Bei Interesse an einer Teilnahme im Rahmen eines BA- oder MA-Studiums, kontaktieren Sie uns bitte unter zabus@uni-wuerzburg.de.